Traumatherapie

- Bewältigung von traumatischen Ereignissen -

 

 

 

Unsere Psyche ist in der Regel erstaunlich robust und anpassungsfähig.

Jede/r von uns kann von Erlebnissen berichten, die zutiefst erschütternd waren, deren Erinnerung jedoch mit der Zeit immer blasser wurde.

Selbst schlimmste Momente können wir in der Regel nach einiger Zeit gut verarbeiten.

Das ist gut und richtig so, denn diese Fähigkeit hilft uns, kritische Lebensereignisse gut zu bewältigen.

 

 

Manche Ereignisse können jedoch auch Monate oder Jahre nach ihrem Erleben nachwirken.

Dabei ist es unerheblich, ob Sie selbst betroffen oder ZeugIn des Geschehens waren:

  • Ereignisse, die von großer Bedrohlichkeit, Hilflosigkeit und / oder Entsetzen geprägt sind
  • Ereignisse, bei denen die normalen psychischen Verarbeitungsmechanismen nicht ausreichen
  • Ereignisse, die entweder einmalig waren oder die in ähnlicher Form wiederholt belastend sind

 

Es können jedoch auch dramatische Situationen sein, die Ihnen aufgrund persönlicher Umstände mehr zu schaffen machen, als Sie es von sich kennen.

Zum Beispiel, weil Sie grade im Alltag belasteter sind als normal.

Oder weil es einen persönlichen Bezug zu dem Erlebten gibt, der Sie tief berührt.

Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung:

  • Sie erleben die erschütternde Situation immer wieder in Form von Albträumen oder aufblitzenden Erinnerungen. Sie haben dabei keinen emotionalen Abstand - alles fühlt sich so an, als würden Sie die Situation erneut erleben
  • Sie vermeiden alles, was Sie wieder mit dem Erlebten in Verbindung bringen könnte
  • Sie sind gereizter, "dünnhäutiger" oder schreckhafter als normal 

Weitere Hinweise auf eine Traumafolgestörung können sein:

  • Sie ziehen sich vermehrt zurück
  • Sie fühlen sich emotional abgeflacht, "gefühlstaub"
  • Sie sind erschöpfter als vor dem Ereignis
  • Ihr Selbstbild und Ihr Weltbild verändern sich negativ
  • Ihre Beziehung zu geliebten Menschen ist gestört
  • Sie haben das Bedürfnis, sich mit Medikamenten oder Alkohol zu beruhigen

 

Behandlung von Traumafolgestörungen

Die Länge einer Traumabehandlung ist individuell unterschiedlich - je nach Erlebnis kann sich schon nach wenigen Sitzungen eine deutliche Entlastung einstellen.

 

Eine Traumatherapie besteht aus drei aufeinander folgenden Phasen:

 

Die erste Phase dient Ihrer Stabilisierung:

Ziel ist es, das verloren gegangene Gefühl von Sicherheit schrittweise wieder zu erfahren. 

  • Sie lernen Techniken, die Ihnen helfen, sich selber zu beruhigen. 
  • Sie erfahren, wie Sie das Erlebte auf Distanz bringen können
  • Sie aktivieren Ihre inneren Stärken

 

In der zweiten Phase befassen Sie sich aktiv mit dem Erlebten:

Ziel ist es, Ihrem Gehirn zu helfen, das Ereignis als Vergangenheit abzuspeichern.

  • Mithilfe des therapeutisch geleiteten Verfahrens EMDR setzen Sie sich in geschütztem Rahmen mit dem Erlebten auseinander. Oberste Priorität hat dabei weiterhin Ihr Gefühl von Sicherheit und Kontrolle: Sie selbst bestimmen Tempo und Größe der Schritte, in denen Ihr Verarbeitungsprozess voran gehen darf.  

 

In Phase Nummer drei sorgen Sie für eine gute Integration:

Ziel ist es, das Erlebte in eine angemessene Erinnerung umzuwandeln.

  • Sie weisen dieser Erinnerung einen Platz in Ihrer Lebensgeschichte zu
  • Sie fokussieren sich verstärkt auf die Gestaltung Ihrer Zukunft

Was ist EMDR?

Eye Movement Desensitization and Reprocessing

Ein psychisches Trauma kann von unserem Gehirn nicht dort abgespeichert werden, wo es normalerweise hingehört. Als fragmentierte Information aktiviert es dabei immer wieder die oben genannten Symptome.

Durch EMDR werden Gehirnareale, die zu einer gesunden Verarbeitung nötig sind, angeregt, wieder miteinander zu arbeiten. Dies geschieht in der Regel mithilfe geführter, wechselseitiger Augenbewegungen. 

Stress-auslösende Erlebnisse werden auf diesem Weg mit bereits vorhandenen positiven Erfahrungen verknüpft. 

Durch diese Stimulation wird ein Nachbearbeitungsprozess angeregt, mit dem Ziel einen angemessenen Abstand zu dem Erlebten zu erreichen.

Daher wird EMDR von vielen PatientInnen schon während der Sitzungen als deutlich entlastend erlebt.

 

EMDR ist eine durch den wissenschaftlichen Beirat für Psychotherapie anerkannte Methode der Traumabehandlung, deren Wirksamkeit durch zahlreiche Studien belegt ist.

 

Sie haben Fragen oder möchten weitere Informationen? Rufen Sie mich gerne an, schreiben Sie mir oder vereinbaren Sie einen Termin in meiner Praxis in Bramsche bei Osnabrück. Ich freue mich über Ihre Anfrage!