Unsere Psyche ist in der Regel erstaunlich robust und anpassungsfähig.
Jede/r von uns kann von Erlebnissen berichten, die zutiefst erschütternd waren, deren Erinnerung jedoch mit der Zeit immer blasser wurde.
Selbst schlimmste Momente können wir in der Regel nach einiger Zeit gut verarbeiten.
Das ist gut und richtig so, denn diese Fähigkeit hilft uns, kritische Lebensereignisse gut zu bewältigen.
Manche Ereignisse können jedoch auch Monate oder Jahre nach ihrem Erleben nachwirken.
Dabei ist es unerheblich, ob Sie selbst betroffen oder ZeugIn des Geschehens waren:
Es können jedoch auch dramatische Situationen sein, die Ihnen aufgrund persönlicher Umstände mehr zu schaffen machen, als Sie es von sich kennen.
Zum Beispiel, weil Sie grade im Alltag belasteter sind als normal.
Oder weil es einen persönlichen Bezug zu dem Erlebten gibt, der Sie tief berührt.
Die Länge einer Traumabehandlung ist individuell unterschiedlich - je nach Erlebnis kann sich schon nach wenigen Sitzungen eine deutliche Entlastung einstellen.
Eine Traumatherapie besteht aus drei aufeinander folgenden Phasen:
Die erste Phase dient Ihrer Stabilisierung:
Ziel ist es, das verloren gegangene Gefühl von Sicherheit schrittweise wieder zu erfahren.
In der zweiten Phase befassen Sie sich aktiv mit dem Erlebten:
Ziel ist es, Ihrem Gehirn zu helfen, das Ereignis als Vergangenheit abzuspeichern.
In Phase Nummer drei sorgen Sie für eine gute Integration:
Ziel ist es, das Erlebte in eine angemessene Erinnerung umzuwandeln.
Eye Movement Desensitization and Reprocessing
Ein psychisches Trauma kann von unserem Gehirn nicht dort abgespeichert werden, wo es normalerweise hingehört. Als fragmentierte Information aktiviert es dabei immer wieder die oben genannten Symptome.
Durch EMDR werden Gehirnareale, die zu einer gesunden Verarbeitung nötig sind, angeregt, wieder miteinander zu arbeiten. Dies geschieht in der Regel mithilfe geführter, wechselseitiger Augenbewegungen.
Stress-auslösende Erlebnisse werden auf diesem Weg mit bereits vorhandenen positiven Erfahrungen verknüpft.
Durch diese Stimulation wird ein Nachbearbeitungsprozess angeregt, mit dem Ziel einen angemessenen Abstand zu dem Erlebten zu erreichen.
Daher wird EMDR von vielen PatientInnen schon während der Sitzungen als deutlich entlastend erlebt.
EMDR ist eine durch den wissenschaftlichen Beirat für Psychotherapie anerkannte Methode der Traumabehandlung, deren Wirksamkeit durch zahlreiche Studien belegt ist.